Klangkunst im Flugzeug-Shelter

In einem ausgemusterten Flugzeug-Shelter der Nationalen Volksarmee spielte Alexej Gerassimez an einem Abend zwei Konzerte und präsentierte Mecklenburg-Vorpommern ganz neu. Kombiniert mit beeindruckenden Luftaufnahmen von Mecklenburg-Vorpommern spielte sich der Percussionist und Preisträger in Residence der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und vier weitere Musiker das „Canto Ostinato“ des Niederländers Simeon ten Holt in die Herzen der 800 Zuschauer und -hörer. Für den beeindruckenden Rahmen hatten aber auch viele andere beigetragen. Der Hausherr, das heimische Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ hatte einen Eurofighter direkt vor dem Shelter aufgestellt und einige Schwalben und Fledermäuse ergänzten die tolle Umsetzung der Künstler. Die Vogel-Perspektiven bekamen die Gäste aber auch auf einer großen Wand präsentiert. Auf dieser lief ein extra produzierter Film mit dem Titel „MV von oben“. In beeindruckenden Farben zeigte der Film Mecklenburg-Vorpommern von seiner schönsten Seite. Dabei waren die Themen der Musik aufgenommen worden. Holz, Stein, Metall und Ostseewasser – alles fand der interessierte Hörer wieder.
Die Zuschauer erlebten in 80 Minuten die perfekte Verwandlung der Materialien zur Kunst. Es wurde geklopft, geschlagen und gekratzt. Wasser wurde mit den Händen bewegt und die Kunst zu den Menschen gebracht. Alles war am Ende irgendwie einfach und verständlich, aber auch eigenwillig und beeindruckend. Für viele war dieser Abend einmalig und wird noch lange in Erinnerung bleiben. Ganz nach dem Motto: Tolle Musik an einem „unerhörten Ort“, das Konzert auf dem Fliegerhorst.

AST


Das Foto zeigt den vorbereiteten Shelter, der vor 30 Jahren als geschlossene Deckung für Jagdbomber diente.
Foto: André Stache