Zeit der Individualisten ist gekommen

Virtuelles Laufen ist, bedingt durch die Umstände unserer Zeit, voll im Trend. Aber dabei geht es nicht nur um das Bewältigen vorgegebener, virtueller Laufstrecken und Ziele. Es geht auch um das dranbleiben also weitermachen. Letztendlich ist für jeden Menschen eine gewisse Grundfitness wichtig und die kann man nur durch regelmäßigen Sport – idealer Weise an der frischen Luft – erreichen. Für das Trainerteam der Laager Laufgruppe war das Grund genug, sich und dem Team einen kleinen Wettkampf aufzuerlegen. Alle Läuferinnen und Läufer wurden animiert, nach den von der Politik gegebenen Vorgaben,  am Heimatort zu trainieren. Anschließend sollten die gelaufenen Trainingskilometer dem Übungsleiter übermittelt werden. Das alles erfolgt in einem Block von 13 Tagen. Diese werden dann addiert und vom Chefstatistiker, Steffen Ostertag, in die Wettkampfkilometer-Tabelle des Jahres übertragen. Denn absehbar werden in diesem Jahr viele Wettkampfkilometer fehlen.  Nach dem ersten Zwischenstand waren die Organisatoren doch sehr positiv überrascht. Insgesamt  41 Läuferinnen und Läufer sammelten, allein oder zu zweit mit einem Familienangehörigen, nach den ersten 13 Tagen ganze 803,55 Kilometer. Und in Stäbelow, Güstrow, Klein Lunow, Rostock, Gelbensande, Liessow, Breesen, Kronskamp, Dummerstorf und Laage waren gefühlt bestimmt mehr Menschen laufend unterwegs als üblich.

SC Laage

Das Foto zeigt Kinder beim Waldlauf. Foto: Petra Behn

                                                            

Corona – und es geht weiter

Wie viele Menschen, bin ich nun sehr oft zu Hause und ordne Dinge, die in den letzten Monaten liegen geblieben sind. Das Auto ist gereinigt und aufgeräumt, Sportsachen sind aussortiert und im Hause ist, natürlich dank der lieben Gattin, alles perfekt und an seinem Platz. Nur der Umgang mit meinen Sportlerinnen und Sportlern fehlt mir sehr. Als Übungsleiter organisiere ich in ganz normalen Zeiten zwei Trainingseinheiten in der Woche und ich plane Laufveranstaltungen in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Sicherlich habe ich jetzt viel Zeit für mich und nutze diese auch – aber irgendetwas fehlt. Wie mag es dann den Kindern gehen? In unzähligen Vereinen sind unsere Mädchen und Jungen organisiert, haben mit den Trainingseinheiten und Wettkämpfen feste Termine, die ihnen wichtig sind.
So wichtig, dass sie nun fehlen.
Als ich in der vergangenen Woche meinen Briefkasten öffnete, hatte ich ein selbstgemaltes Bild mit einigen geschriebenen Zeilen in der Hand auf dem unter anderem stand: „Ich vermisse das Training sehr.“, notiert von einer fast 8-jährigen. Bei allem was jetzt wichtig ist und natürlich unserer vollen Aufmerksamkeit gehört, ist es auch wichtig daran zu denken was uns zusammengehalten hat, uns weiter zusammenhalten wird. Vielleicht sehen viele Menschen gerade jetzt unsere Lehrer, Erzieher, Übungsleiter und Betreuer in einem ganz anderen Licht. Bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt.

ast

Fußball nur so zum Spaß und mit guten Freunden

Vor etwas mehr als fünf Jahren unterbreitete der heute fast 40-jährige Marcel Raith Fußball interessierten Mitgliedern seiner Laufgruppe des SC Laage die Idee, einmal im Monat als Ausgleichssport zu kicken. Diese Idee kam bei Einigen sehr gut an und wurde auch prompt umgesetzt. Was aus dieser Idee geworden ist, kann sich heute wirklich sehen lassen. Neben dem monatlichen Spaß spielte das Team bei unterschiedlichsten Turnieren mit. Veranstaltungen wie der Laager St. Florian-Cup oder das City Sport x-mas Turnier in der Bolzarena Bargeshagen, das ausschließlich caritative Ideen verfolgt, wurden besucht. Genau wie Kleinfeldfußballturniere der Reservistenkameradschaft Fliegerhorst Laage und auch Familienfußballtage der Evangelische Militärseelsorge. Beeindruckend ist dabei sicherlich für viele Außenstehende das spielerische Niveau der zum Teil auch älteren Herren.

Das Foto zeigt das Fußballteam des SC Laage. Foto SC Laage

Während den jüngeren Maximilian, Steve und Tobias das Fußball ABC beim FSV Laage 07 bzw. beim Laager SV 03 beigebracht wurde, haben einige der Senioren in ihrer sportlichen Vita auch den Nachweis dafür stehen, das Fußballspiel an anderen Orten erlernt und praktiziert zu haben. So spielte unter anderem der 50-jährige Karl-Heinz Link wie der 48-jährige Alf Hengevoß unter der Trainerlegende Fredi Stelter bei Aufbau Liessow, Alf zudem beim  FSV Laage 07, der 55-jährige André Stache bei der ASG Horizont Cottbus, Traktor Laage und dem FSV 07, der 35-jährige Steffen Dech in Pastow und beim LSV Wahrstorf, der fast 37-jährige Jens Beu beim Laager SV 03 und in Bölkow, wo er unter dem ehemaligen Bundesliga Torwart Andreas Reinke trainierte und spielte, und der 49-jährige Raimo Bahr bei Fiko Rostock und dem FSV Dummerstorf. Eine wirklich bunt zusammengewürfelte Truppe, die Spaß am Fußball hat.

SC Laage

20. Geburtstag der Laager Laufgruppe steht an

Als im Sommer des Jahres 2000 eine Handvoll engagierter Menschen einen Waldlauf für sich und eine Schulklasse organisierte, erblickte die Laufgruppe aus der kleinen Recknitzstadt Laage das Licht der Welt. Und um es vorweg zu nehmen. Es war eine spannende Zeit  – von Anfang bis jetzt. Es wurde keine Geburtsurkunde ausgestellt und am Anfang dachte keiner der Gründer an strukturiertes Vereinstraining. Vielmehr ging es um eine sinnvolle Freizeitgestaltung und Sport in der Natur. Der Laager Stadtwald eignete sich dafür natürlich perfekt und auch wenn das kleine „Team MIG 29“ überall belächelt wurde, ließen sich die Sportlerinnen und Sportler nicht von ihrer Idee abbringen, laufend unser Land zu erkunden. Während von 20 Jahren der Heidberglauf, der Gänsebratenbauchweglauf und der Schneckenlauf in Graal Müritz im Terminkalender standen sind es heute die Cup-Läufe in Neubrandenburg, Stralsund und Lubmin oder der Citylauf in Rostock, die Marathonnacht und der Berliner Halbmarathon. Denn aus der kleinen  Laufgemeinschaft ist eine Laufgruppe mit mehr als 130 Mitgliedern geworden.

Das Foto zeigt Laager Läufer auf ihrer Waldrunde. Foto: Stella Grobbecker

Im Straßen-, Cross- und Bahnlauf bestimmen die Läuferinnen und Läufer das Niveau in Mecklenburg-Vorpommern klar mit, und den inoffiziellen Titel als Teilnehmerstärkster Verein bei vielen Volksläufen haben die Recknitzstädter fast abonniert. Auch wenn zurzeit die Zeit stillzustehen scheint, sind die bewegten 20 Jahre der Laager Laufgruppe ein Zeichen dafür, dass Menschen Lust haben gemeinsam aktiv zu sein. Die Teilnahme an vielen Veranstaltungen sind den Aktiven genauso wichtig wie die Organisation eigener Läufe, die Durchführung von Trainingslagern und Freizeiten und die Reinigung des Stadtwaldes. Sportlich stehen seit der Gründung 65 Landesmeistertitel und über 120 Silber-und Bronzemedaillen bei Landesmeisterschaften zu Buche. Als Besonderheit und mit viel Stolz können die Laager Läufer allerdings ein Alleinstellungsmerkmal für sich in M-V verbuchen. Seit 10 Jahren kann die Laager Laufgruppe mindestens einen Sieger in der Jugendwertung des Laucups in Mecklenburg-Vorpommern für sich verbuchen. Und trotz der tollen Bedingungen auf der Recknitzkampfbahn und in der Sporthalle, besonders in der Wintermonaten, bleibt die Laufrunde im Wald direkt hinter der Recknitzsporthalle ein Stück Heimat der Laager Laufgruppe.

SC Laage

Seelsorgelauf auf dem Fliegerhorst – Highlight für Athleten und Fans

Pünktlich zu Beginn des ersten Frühlingsmonats konnte das Evangelische Militärpfarramt Laage in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader 73″S“ den Soldaten, Zivilbediensteten, Familienangehörigen und Freunden der Militärseelsorge einen Seelsorgelauf präsentieren, der kaum Wünsche offenließ.
Nach dem Start der Laufcupsaison in Mecklenburg-Vorpommern und in Vorbereitung auf die kommenden langen Läufe nutzen nicht wenige, ambitionierte Ausdauersportler die Gelegenheit und starteten beim diesjährigen Frühjahrs-Seelsorgelauf auf dem Fliegerhorst in Laage.
Immerhin 72 Läuferinnen und Läufer starteten bei kalter Luft und heftigem Gegenwind auf den Geraden. Besonders auf den längeren Distanzen über 9 und 12 Kilometer mussten sich die Aktiven diesem Naturwiderstand stellen, denn die Wettkämpfe wurden traditionell als Pendelläufe absolviert, so dass alle immer wieder am Start- und Zielpunkt vorbeilaufen mussten. Für die abgestellte Traditionstechnik, dem Glockenturm, der Kindereinrichtung mit Außenspielplatz oder die markanten Gebäude im Unterkunftsbereich hatte fast niemand einen Blick – jeder kämpfte um Meter und Sekunden für sein persönliches Ziel. Und die Zeiten einiger Ausdauersportler beeindrucken dabei außerordentlich. Der fast 17-jährige Ricardo Wendt konnte trotz der Bedingungen seinen Streckenrekord über 12 Kilometer auf starke 44,56 Minuten pushen und seine 16-jährige Vereinskameradion von der Laager Laufgruppe, Joelina Raith, beendete ihren 9 Kilometer Lauf nach 41,10 Minuten. Ihr Vater Marcel siegte im 6 Kilometer Rennen nach sehr starken 24,13 Minuten.

Die Fotos zeigen die Siegerin des 6 Kilometer Laufes, Pia- Amelie Behn (29,21 min) und den Gewinner des 9 Kilometer Rennens, Ole Reinholdt (34,43 min). Fotos: A. Stache

Nach etwas über einer Stunde war der ganze „Laufzauber“ vorbei und alle gingen nach einer heißen Dusche in die Räume der Evangelischen Militärseelsorge. Dort wartete ein Eintopf, Würstchen, Kaffee und Kuchen auf sie. Mit guten Gesprächen und der schon erwähnten Verpflegung wurde die Zeit bis zur Siegerehrung überbrückt. Bei dieser erhielt jeder Aktive seine Medaille mit der dazugehörigen Urkunde. Außerdem durften sich die Besten über Pokale freuen.
Ein großer Dank gilt den Verantwortlichen des Fliegerhorstes. Mit dem Interesse an der Förderung von Betreuungsangeboten unterstützen sie nicht nur die Gemeindearbeit des Evangelischen Militärpfarramtes Laage. Sie bieten besonders Familien in unserer hektischen Zeit auch die Möglichkeit innezuhalten und gemeinsam Zeit zu verbringen. Ein Dank gilt natürlich auch den fleißigen Helferinnen und Helfern. Die Anmeldung, Streckenposten, Zeitnahme oder die Organisation der Verpflegungsausgabe lagen in erfahrenen und gut organisierten Händen.
Ohne deren Unterstützung wäre die Durchführung einer solch arbeitsintensiven Veranstaltung unmöglich.

A. Stache, Pfarrhelfer beim Evangelischen Militärpfarramt Laage

Wittenburger Mühlenlauf eröffnet die Laufcup-Saison im M-V

Zum 32.Mal trafen sich Ausdauersportler aus ganz Deutschland zum „Wittenburger Mühlenlauf“. Insgesamt konnten sich die Organisatoren über mehr als 800 Voranmeldungen freuen und so auch einen neuen Teilnehmerrekord verbuchen. Die Laufcup-Saison wurde traditionell, ganz im äußersten Westen Mecklenburg-Vorpommerns, in Wittenburg eröffnet und alles was in der Laufszene Rang und Namen hat, war am Start. Es ging um begehrte Punkte, um am Jahresende in den verschiedensten Wertungen vorn zu sein. Während es für die Cupläufer im Erwachsenenbereich  auf die 10 Kilometer Distanz ging, konnten die Jugendlichen die 4,8 Kilometer Distanz bewältigen. Die Kinder  liefen eine Distanz von 1500 Metern. Ganz stark präsentierten sich die Jugendlichen. Mit Ricardo Wendt (16,56 min) und Lena Pommerehne (19,32 min) konnten zwei Laager Nachwuchssportler den Gesamtsieg in der männlichen bzw. weiblichen Wertung erkämpfen. Auf der langen Distanz überragte aus Sicht des SC Laage Ole Reinholdt, als schnellster Laager Athlet. Nach 38,43 Minuten lief der 27-jährige ins Ziel und auf den 2. Rang in der Hauptklasse der Männer. Als schnellste Frau des SC Laage lief Kathleen Kaufmann (44,43 min) in der Klasse der über 40-jährigen Frauen ebenfalls auf den 2. Rang. Für die Laufgruppenläuferinnen und-läufer standen nach der Siegerehrung insgesamt 4 Altersklassensiege und 5 weitere Podestplätze zu Buche. Ein großes Lob gebührt auch den Mädchen und Jungen des Geburtsjahrganges 2008. Sie liefen zum ersten Mal die 4,8 Kilometer Strecke und konnten durchaus überzeugen. In der Klasse der unter 12-jährigen lief als schnellster Laager Clubläufer  Lennox Raith nach 6,03 Minuten ins Ziel. Nach 6,45 Minuten stürmte Erik Ostertag, in der Klasse der unter 10-jährigen Jungen, ebenfalls aufs Podest. Er belegte den 3.Rang.Die Veranstaltung fand bei sehr ordentlichen äußeren Bedingungen statt. Es war sicherlich etwas kühl, aber dafür trocken. Wittenburg und sein Mühlenlauf sind tatsächlich auch im Bereich der Organisation etwas Besonderes. Auffallend sind immer die vielen Helferinnen und Helfer am Rande der Strecke. Die Absicherung durch die Polizei, die Kräfte verschiedener Freiwilligen Feuerwehren und die Unterstützung der Bundeswehr sind beispielhaft. Am Ende der sehr gut organisierten Veranstaltung wurde der SC Laage mit einem Pokal für die teilnehmerstärkste Abordnung geehrt. Immerhin starteten 70 Läuferinnen und Läufer an diesem Tag für den SC Laage. Die vollständige Ergebnisliste findet man unter: www.ziel-zeit.de.

André Stache

Das Foto zeigt die Gesamtsieger des 4,8 Kilometer Laufes mit Lena und Ricardo in der Mitte. Zudem errang Sophie Pommerehne den 3. Platz in der Gesamtwertung aller Mädchen und Frauen. Foto: Christine Boldt