Tradition verpflichtet – Seelsorgelauf virtuell gestartet  

Seit 15 Jahren organisiert das Evangelische Militärpfarramt Laage für Soldaten, Zivilbedienstete der Bundeswehr, deren Familien und Freunde der Militärseelsorge zwei Mal im Kalenderjahr einen Seelsorgelauf. In diesem Jahr ist alles anders.
Die Corona-Pandemie schränkt alle Aktivitäten ein und viele Menschen blicken auf gelungene Veranstaltungen der zurückliegenden Jahre wehmütig zurück.  Militärpfarramt auf dem Fliegerhorst hat man sich deshalb entschlossen, in diesem Jahr andere Wege zu bestreiten.
Ganz bewusst haben sich Militärdekan Johannes Wolf und Pfarrhelfer André Stache dazu entschieden, den praktisch nicht durchführbaren Seelsorgelauf in diesem Herbst virtuell zu starten. Einerseits konnten sie damit Kontakt zu den ihnen anvertrauten Menschen halten und andererseits konnten Familien animiert werden, Sport zu treiben, individuell mit Freunden oder ganz in Familie. Praktisch erfolgte das dann fast zeitgleich in Rostock, Güstrow, Laage, Liessow und Gelbensande. Streckenvorgaben wurden dabei nicht erteilt und Vergleiche waren ebenfalls nicht erwünscht. Es galt, in der Natur die Schöpfung zu genießen und einfach nur im kleinsten Rahmen Zeit miteinander zu verbringen. Für nicht wenige hatte das Organisatoren-Team im Anschluss an die Läufe Überraschungen parat. Denn die schon beschafften Pokale wurden unter den Teilnehmern verlost.

André Stache, Pfarrhelfer beim Evangelischen Militärpfarramt in Laage

Das Foto zeigt Pia und Johanna bei ihrem 5 Kilometer Lauf. Foto: Ralf Sawacki

„Fliegerhorst Nikolaus“ besucht seine Soldaten

Das gab es auf dem Fliegerhorst bestimmt noch nie. Der Nikolaus besuchte in Begleitung von Hauptmann Heiko Krüger Soldatinnen und Soldaten in ihren Dienstbereichen und brachte für alle Anwesenden auch sein Abbild in Schokolade mit. Fast zwei Stunden besuchte er die Uniformträger und diese waren begeistert. Für die Soldatinnen und Soldaten war es ein Spaß und für Militärdekan Johannes Wolf, der trotz Larve mit eingesetztem Mundschutz und Kostüm von vielen erkannt wurde, eine gute Gelegenheit mit den Frauen und Männern ins Gespräch zu kommen. Und selbstverständlich ging es in diesen Gesprächen auch um den Nikolaus, den es tatsächlich gab. Er wurde zwischen 280 und 286 in Patara in der heutigen Türkei geboren. Mit etwa 19 Jahren wurde er zum Priester geweiht und wenig später zum Bischof von Myra. Der Todestag des Bischofs war ein 6. Dezember zwischen 345 und 351. Heute zählt Nikolaus zu den meistverehrten Heiligen der Christenheit und gilt als Schutzpatron zahlreicher Orte, Gruppen und Berufe. Der Kult um den Nikolaus begann aber erst etwa 200 Jahre nach seinem Tod in Griechenland. Von dort breitete sich die Verehrung zunächst über die osteuropäischen Länder aus. Etwas später fasste die Verehrung im Westen Fuß, ab dem zehnten Jahrhundert ist sie aber auch für Deutschland, Frankreich und England nachweisbar. Ein weiterer Fakt ist, das Nikolaus, wie er heute verehrt wird, vermutlich eine Verschmelzung zweier historischer Personen ist. Zum einen des schon erwähnten Bischofs von Myra und des gleichnamigen Abts Nikolaus von Sion, der später Bischof von Pinara – heute ebenfalls Türkei – wurde und im Jahr 564 starb.

André Stache, Pfarrhelfer beim Evangelischen Militärpfarramt in Laage

Das Foto zeigt den Nikolaus im Dienst. Foto: H.Krüger